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Wie wird die Dyspnoe medizinisch eingeordnet?
In der Medizin wird die Atemnot als Symptom eingeordnet, nicht jedoch als eigenständige Erkrankung. Luftnot ist ein rein subjektives Empfinden des Patienten, eine Messung ist nicht möglich, die Aussagen des Betroffenen sind für die Ärzte maßgeblich entscheidend. Im medizinischen Sinne wird erst dann von Atemnot gesprochen, wenn die Probleme unabhängig von körperlicher Belastung auftreten, bei sportlicher Betätigung oder Anstrengung ist Atemnot bis zu einem gewissen Maße völlig unbedenklich. Der Patient selbst erlebt die Luftnot nach dem Sport nicht bedrohlich, tritt das Symptom jedoch aus einer Ruhesituation heraus auf, wird es von Betroffenen als sehr schlimm und ängstigend geschildert. Oftmals verstärkt sich die Atemnot noch, da die meisten Menschen in der Situation völlig falsch atmen und dem Körper unbewusst noch weniger Sauerstoff zuführen.
Einordnung als ungefährliche Atemnot.
Grundsätzlich wird zwischen gefährlicher und ungefährlicher Luftnot unterschieden, wobei die ungefährliche Variante ohne organische Grunderkrankung auftritt. Neben körperlicher Anstrengung sind der Konsum von Zigaretten und mangelnde Bewegung die häufigsten Ursachen für Atemnot ohne organischen Grund, meist lässt sich diese beheben, wenn der Zigarettenkonsum eingeschränkt oder eingestellt wird und wenn die körperliche Fitness trainiert wird. Auch Allergiker leiden häufig unter Atemnot, wenn sie mit Allergen in Berührung kommen. In diesen Fällen wird meist ein Medikament verordnet, welches die Atemnot direkt verhindern soll oder aber eine Linderung verschafft, wenn es zur Luftnot gekommen ist. Für die Funktionalität der Lunge und der Atmung sind auch die äußeren Lebensumstände entscheidend, so leiden beispielsweise deutlich mehr übergewichtige Menschen oder Raucher unter Atemnot als gleichaltrige Personen die ein normales Körpergewicht aufweisen und auf Zigarettenrauch verzichten. Atemnot die keinen organischen Ursprung hat lässt sich oft schon durch eine Veränderung der Lebensgewohnheiten behandeln.
Einordnung als Symptom einer organischen Erkrankung.
Wenn Atemnot unabhängig von körperlicher oder seelischer Belastung auftritt, erfolgt die Einordnung als Symptom einer organischen Erkrankung. Untersuchungen von Herz und Lunge geben Aufschluss darüber, woher die Atemnot kommt, je früher durch eine Untersuchung die eigentliche Erkrankung entdeckt wird, umso besser sind die Behandlungsmöglichkeiten. Auch eine Blutuntersuchung kann wichtige Hinweise bei der Ursachenforschung von Atemnot geben, da beispielsweise eine Störung der Blutkörperchen vorliegen kann. Umfangreiche Untersuchungen sind für den Patienten wichtig, da nur wenn die Ursache gefunden wird auch das Symptom behandelt werden kann. Liegt weder eine Erkrankung des Herzens noch der Lunge vor, kommt noch die Einordnung als Symptom einer Allergie in Betracht. Jeder Mensch reagiert auf den Kontakt mit Allergenen anders, während einige Betroffene vorwiegend Hautreaktionen zeigen, ist bei anderen Personen Luftnot oftmals der einzige Hinweis auf eine Allergie. Wenn kein Verdacht vorliegt, gegen welchen Stoffe eine Allergie vorliegen könnte, kann nur ein umfangreicher Allergietest Aufschluss geben. Atemnot als Symptom einer Allergie lässt sich gut behandeln, wenn der auslösende Stoff gemieden wird oder eine Immunisierung erfolgt.
Einordnung als Symptom von psychischen Problemen und falscher Atmung.
Erkrankungen von Herz oder Lunge sind oftmals der Auslöser von Atemnot, doch bei einigen Patienten kann keine organische Ursache für das Symptom gefunden werden. Da Atemnot ein rein subjektiver Zustand ist, sind Betroffene in der Lage die Atemnot durch falsches Verhalten selbst hervor zu rufen oder zu steigern, in diesem Fall erfolgt die Einordnung als psychisches Symptom. Ängste spielen im Zusammenhang mit Atemnot eine große Rolle, da beispielsweise bei Panikattacken die Atmung des Betroffenen meist automatisch schneller wird und die Gefahr der Hyperventilation besteht. Einige Menschen verspüren nur eine scheinbare Atemnot und steigern sich im Rahmen von Angstattacken stark hinein, so dass aus einer fälschlicherweise empfundenen Atemnot tatsächliche Kurzatmigkeit wird. Bei hyperventilierenden Patienten ist eine Beruhigung oftmals nur möglich, wenn die Atmung in eine Plastiktüte erfolgt, da sich auf diesem Weg der CO2 Gehalt des Blutes wieder normalisiert und die Atmung ruhiger wird.